Pächter mit Ideen für Kurhaus gesucht

Von Martina Zieglwalner

Schömberg. An die fünf Monate war das Schömberger Kurhaus wegen der Renovierungsarbeiten geschlossen. Mit dem Neujahrsempfang nimmt es die Gemeinde am Wochenende wieder in Betrieb. Ein neuer Pächter ist indes noch nicht gefunden. Caterer kümmern sich vorerst um das Wohl der Gäste. In den Sommerferien hatte die energetische Sanierung des Gebäudes begonnen. »Wir müssen die Folgekosten in den Griff bekommen«, erklärt Bürgermeisterin Bettina Mettler mit Blick auf die Ausgaben fürs Beheizen. Zudem habe die Gemeinde das Dach erneuert, um die Sicherheitsvorschriften in Sachen Schneelast zu erfüllen, und den Brandschutz verbessert. Im Frühjahr folgt noch die Verschönerung der Fassade. 1,7 Millionen Euro fallen für die Arbeiten insgesamt an. Bund und Land beteiligen sich mit Zuschüssen in Höhe von insgesamt 540000 Euro.

Ein sinnvolle Investition stellt die Sanierung des Kurhauses für Mettler dar: In den Ortsteilen gibt es für die Einwohner die Bürgerhäuser, solch ein Ort für Versammlungen oder den Neujahrsempfang sei das Kurhaus für Schömberg. Schade sei es, dass dies nicht in den Köpfen aller verankert ist, betont Mettler. Gerade auch kulturell hochwertige Veranstaltungen der Touristik und Kur würden bei den Einwohnern nicht die erhoffte Resonanz finden.

Auch die Suche nach einem Pächter gestalte sich derzeit schwierig, »es ist nicht die beste Zeit, um problematische Räume an den Mann zu bringen«. Dies hat auch Torsten Zink, Geschäftsführer der Touristik und Kur, festgestellt. Die Rücksprache mit Kollegen in anderen Orten habe gezeigt, dass die Kurhäuser mit ähnlichen Schwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch für Brauereien sei es derzeit nicht einfach, geeignete Pächter für ihre Objekte zu finden. Im Ort selbst habe sich keiner der erfahrenen Gastronomen bereit erklärt, das Kurhaus zu übernehmen. An die neun Nachfragen habe es seit dem Rückzug des Pächters Klaus-Dieter Sommer gegeben. Doch zu einer Präsentation im Gemeinderat sei es nie gekommen. Den einen sei die Wartezeit bis zur Wiederöffnung zu lang gewesen, andere hätten die Bedingungen nicht akzeptiert. Manche Bewerber habe er aber auch ablehnen müssen, da kein tragfähiges Konzept vorgelegen sei.

Ein solches fordert Zink auch für das Kurhaus selbst ein, um es wieder mit Leben zu füllen. Eine Entscheidung sei zu treffen, welche Rolle der Pächter in Zukunft spielt: Ob er als Betreiber des Kurhauses auftreten und somit beispielsweise über die Belegung des Saals und die Art der Veranstaltungen mitentscheiden kann oder ob er lediglich die Bewirtung übernimmt. Zudem seien weitere Umgestaltungsarbeiten erforderlich: Zum einen sei der Außenbereich auf Vordermann zu bringen, zum anderen ein Zugang zum Restaurant von der Schwarzwaldstraße aus zu schaffen, um eine bessere Einbindung in den Ort zu erreichen. Auch im Kurpark selbst gebe es noch einiges zu tun. »Was letztendlich realisiert wird, ist natürlich auch eine finanzielle Frage«, betont Zink. Manches lasse sich schnell auf die Beine stellen, zum Beispiel ein großes Picknick-Event für Familien, um den Kurpark mit Leben zu füllen. »Wir warten auf kreative Lösungen«, gibt er denn die Devise nicht nur für die Suche nach einem guten Pächter aus.

20.01.2010 - aktualisiert am 20.01.2010 18:43


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